-=MICHAEL KOHLHAAS=-
von Heinrich von Kleist
Im Prinzip geht es dem brandenburgischen Pferdehändler Kohlhaas um zwei Rappen: wohlgenährt und glänzend („...wie Hirsche!“). Diese Pferde lässt er beim Junker Wenzel von Tronka an der sächsischen Grenze zurück. Als Pfand, für ein neu eingeführtes Geschäftsvisum, das sich im Nachhinein jedoch als Schikane herausstellt. Sein anfängliches Lächeln über den schlechten Scherz des sächsischen Landadels weicht blanker Empörung, als er sein Eigentum in gebrauchtem Zustand („...das wahre Bild des Elends im Tierreiche!“) wiedererhalten soll. Er verlangt Schadensersatz und wählt den schriftlichen Weg durch die Instanzen, die allerdings von Vetternwirtschaft und politischer Willkür durchdrungen sind. Der Junker kommt seiner Haftpflicht nicht nach, ein halbes Jahr später steht die Stadt Wittenberg bereits zum dritten Mal in Flammen...
Was macht aus einem gesetzestreuen, rechtschaffenen Familienvater einen entsetzlichen Mordbrenner? Was muss geschehen, damit er von seinem gerechten Krieg gegen die Menschheit wieder ablässt? Es gilt, die verschobene Ordnung des Staates wieder einzurenken.
Wie aber löst die Regierung die kohlhaasische Frage?
Sieben Menschen und fünf Puppen verkörpern 20 Figuren aus Kleists tragikomischer Erzählung über den Aufstieg und Fall des Mannes, dem der Schutz der Gesetze versagt und die Keule, die ihn selbst schützt, in die Hand gegeben wird.
Mit: Anna-Maria Hirsch, Katharina Kummer, Anjo Czernich, Robert Höller, Sergej Lubič, Florens Schmidt, Jonathan Strotbek
Regie: Tim Tonndorf
Bühne und Kostüme: Jennifer Wjertzoch
Dramaturgie: Ann-Christine Simke
Premiere am 03. Oktober 2008 im Theater Zerbrochene Fenster, Berlin
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© Foto: Prinzip Gonzo
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