Die großen Umwälzungsprozesse der Französischen Revolution sind seit gut fünf Jahren im Gang und haben bereits zahlreiche Opfer gefordert. Robespierre beansprucht die Macht und verfolgt weiterhin seinen Plan, die Tugend mit Terror durchzusetzen, indem er politische Gegner rigoros ausschaltet. Für Abweichler hat er kein Verständnis. So ist auch Danton mit seinem Ruf nach Mäßigung in den Augen von Robespierre eine Gefahr für die Ziele der Französischen Revolution, die er noch lange nicht verwirklicht sieht. Danton dagegen zeigt sich skeptisch gegenüber den Möglichkeiten, die Abläufe von Politik und Geschichte zu gestalten.
Büchners Drama steht auf dem Lehrplan der Schulen. Was ist an diesem letzten Kräftemessen zwischen Danton und Robespierre zwischen dem 24. Marz und dem 5. April des Jahres 1794 heute erzählenswert?
„Dantons Tod“ ist viel mehr als ein Blick auf ein historisches Ereignis. Denn anhand des Ausschnitts aus der Französischen Revolution thematisiert Büchner Strukturen, Möglichkeiten und Scheitern eines
gesellschaftspolitischen Umwälzungsprozesses. Ohne Zweifel lässt er Erfahrungen aus seinen Aktivitäten als Revolutionär einfließen. Büchner stellt stets brennende Fragen – wie nach der Gewalt als Mittel der Durchsetzung politischer Ziele.
Mit: Johanna von Gutzeit, Tanja Kübler, Maurizio Micksch, Ulrich Gall, Jürgen Kaczmarek, Lukas von der Lühe, Rasmus Max Wirth
Regie: David Czesienski
Bühne und Kostüme: Lisette Schürer
Premiere am 07. Januar 2016, Schloßtheater Celle