Die Uraufführung des Romans erzählt die Geschichte einer Familie im Norditalien der 1930er–40er Jahre, deren Halt gebende Gemeinschaft unter Faschismus und Krieg zerbricht. Während Flugblätter heimlich im Ofen verbrannt werden und die Männer an die Front müssen, werden Hunger, Verlust und Angst zum Alltag. Im Zentrum steht Anna, die Jüngste: Sie verliert geliebte Menschen, wird ungewollt schwanger, heiratet überstürzt und verlässt ihre Heimat. In der süditalienischen Provinz sucht sie einen neuen Platz im Leben – zwischen Selbstbestimmung, Widerstand und der Frage, was Freiheit bedeutet.

Natalia Ginzburgs Sprache ist schlicht und präzise, voller Zärtlichkeit und Humor, und gerade darin liegt ihre Kraft: Sie lässt uns die Wucht des Politischen im Privaten spüren. Die Autorin kennt die Zeit und die Orte, von denen sie schreibt, aus persönlichen, zum Teil verlustreichen Erfahrungen. In unserer Zeit, in der rechte Ideologien wieder erstarken, Demokratien unter Druck geraten und feministische Errungenschaften infrage gestellt werden, öffnet die Inszenierung im Ballhaus Ost einen sinnlichen wie politischen Raum, in dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen.

Künstlerische Leitung Holle Münster, Anna von Haebler Romanvorlage Natalia Ginzburg Spiel Anna von Haebler, Maria Walser Musik alpha kartsaki Regie Holle Münster Dramaturgie Janette Mickan Bühne/Kostüm Leonie Ohlow Assistenz Nadine Vidakov Licht Fabian Eichner

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