Premiere am 14. Dezember 2011 am Max Reinhardt Seminar, Wien

Gastspiele: Theater in der Josefstadt, Wien; Hoffestspiele Meggenhofen, OÖ; neues theater Halle; young actors week, Salzburg

Mit: Katharina Breier, Valerie Pachner, Felix von Bredow, Bernhard Eder, Christian Erdt, Sebastian Schmeck, Tim Tonndorf
Regie: Holle Münster
Bühne & Kostüme: Thea Hoffmann-Axthelm
Musik: Bernhard Eder


Fest auf der Etzelburg
Die Gastgeber:
König Etzel, mittlerweile gemäßigter und massvoller, doch mächtiger Herrscher über die Hunnen, hat erfolgreich um die Witwe Kriemhild geworben, die ihm dann den Erben Otnit schenkte.
Kriemhild, die Ehefrau Etzels und Schwester König Gunthers, liebt ihren Helden Siegfried immer noch sehr.
Die Gästeliste:
König Gunther von Burgund, er tat alles, um die von ihm so sehr geliebte Brunhild als Braut zu gewinnen.
Brunhild, die ehemalige und fast unbesiegbare Herrscherin über Isenland ist die Königin Burgunds und Gunthers Frau; sie wurde allerdings erst durch Siegfried zu ihrem Schicksal gezwungen.
Hagen Tronje, er half als treuer Dienstmann seinem König Gunther und seiner Königin Brunhild die durch Siegfried und Kriemhild entstandene Bedrohung des Staates abzuwenden.
Volker, der treue Spielmann Gunthers fidelt Wahrheiten, die immer wieder wunde Punkte aufdecken.
Dietrich von Bern, der geheimnisvolle, mächtige Mann, „der sich nur rührt, wenn sich die Erde rührt”, ist ein freiwilliger Dienstmann Etzels. Er ahnt das Unheil, welches alle Anwesenden des Festes erwarten soll, denn hier „hat sich Schuld in Schuld zu fest verbissen, als dass man noch zu einem sagen könnte: Tritt du zurück! Sie stehen gleich im Recht.”

Jahre nach Siegfrieds Ermordung treffen die beiden Verfeindeten Hagen und Kriemhild im Festzelt wieder aufeinander und beschuldigen sich noch immer gegenseitig, verantwortlich für den Tod des großen Helden zu sein. Der Theaterabend beginnt mit dem Ende von Hebbels „Nibelungen“. Die Vorgeschichte wird von den Figuren erinnert und nun für das Publikum nacherzählt und re-inszeniert, damit letzteres über Täter und Opfer richten kann. Mit dem Schwert des einstigen Helden Siegfried, der zwar von allen gespielt wird
und doch eine Leerstelle bleibt, wird das persönliche Recht umkämpft und die eigene Wahrheit verteidigt. Eben dies zeigt die Gewalt, Maßlosigkeit und Blindheit gegenüber den Anderen. Während dieses Schauspiel ständig in ein Gemetzel zu kippen droht, wird der Zuschauer zu verführen versucht, denn letztlich wollen sie alle als Helden in die Geschichtsbücher eingehen. Und dann endet der Mythos - wir erinnern uns – blutig...
In Holle Münsters Diplominszenierung untersuchen sieben Schauspieler, "was Mensch mit Menschen ist" (Zitat Siegfried).