AGNES
von Peter Stamm
Der Roman »Agnes« erscheint 1998 als literarisches Debüt des Schweizer Autors Peter Stamm. Mit distanzierter Sachlichkeit setzt sich der Schriftsteller mit der Brüchigkeit der Liebe und dem Spannungsfeld von Imagination und Wirklichkeit auseinander. Kann man jemanden lieben, ohne sich ein Bild von ihm zu machen? »Liebe kann nur als Geschichte existieren«, schreibt Peter Stamm. Kann diese Geschichte töten, fragt sein Roman »Agnes«.
Ein Schweizer Schriftsteller und eine junge amerikanische Physikerin sitzen sich in der Chicago Public Library gegenüber. Beide schreiben. Er arbeitet an einem Buch über Luxuseisenbahnen, sie verfasst ihre Dissertation über Symmetriegruppen von Kristallgittern. Der Mann und die Frau schauen von den Büchern auf, ihre Blicke treffen sich. Die Liebesgeschichte entwickelt sich zwischen Zigarettenpausen und gemeinsamem Kaffeetrinken. Sie werden ein Paar und ziehen zusammen. Ihr zuliebe und aus Spaß schreibt er ihre gemeinsame Geschichte nieder, beginnend mit dem Moment des Augenkontaktes in der Bibliothek. In der Gegenwart angekommen, schreibt er die Geschichte fort. Seine Erzählung diktiert nach und nach den Alltag des Paares, wird zum Drehbuch ihres Lebens. Als die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit durchlässig werden, verwandelt sich das Spiel zu gefährlichem Ernst. Und plötzlich ist Agnes verschwunden.
Mit: Natalie Hünig, Elisabeth-Marie Leistikow, Ralf Beckord und Georg Melich
Regie: Holle Münster
Ausstattung: Robert Hartmann
Dramaturgie: Adrian Herrmann
Premiere: 22. November 2014, Theater Konstanz
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© Foto: Bjørn Jansen
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