Der Frühling kommt. Und wie alle anderen Bewohner von Coby County wartet auch Wim Endersson, ein 26-jähriger Agent für junge Literatur, auf die schönste Jahreszeit in der berühmten Stadt am Meer. In Coby County genießt man das Leben. Alle sind glücklich, jugendlich und wohlhabend. Wenn Wim sich nicht mit seiner langjährigen Freundin Carla trifft, ist er mit seinem besten Freund Wesley unterwegs. Doch es dauert nicht lange bis Carla, als auch Wesley, aus diesem etwas zu schön gewordenen Kosmos ausbrechen. Carla verliebt sich in einen anderen und Wesley geht auf eine lange Reise, von der er verändert zurückkehrt. Aber nicht nur in Wims Privatleben geraten die Dinge ins Wanken. Die schönen Tage in Coby County könnten gezählt sein: Eine Hochbahn verunglückt, Villen gehen in Flammen auf, der langjährige Bürgermeister wird nicht wiedergewählt und ein Jahrhundertsturm wird angekündigt. Leif Randts Roman erzählt von einer Gefahr, die in dieser heilen Welt selbst liegt. Niemand muss sich für etwas anstrengen. Man fühlt nicht mehr, denn man weiß, was man fühlen sollte, man lebt nicht mehr, man konsumiert. Doch wie hoch ist der Preis für dieses ungetrübte Dasein? Was heißt der Verzicht auf Empathie, Leidenschaft und einem Verlangen nach mehr, das es nicht mehr gibt, weil man bereits alles weiß, kennt, besitzt? Randt schreibt über unsere gesellschaftliche Gegenwart, die nicht von existentieller Not bedroht ist, sondern von einem ideellen Mangel.

Mit: Florian Hein, Gina Henkel, Moritz Schulze und Tim Tonndorf

Regie: David Czesienski & Robert Hartmann
Bühne: Anna Bergemann
Kostüme: Lucie Hannequin
Dramaturgie: Rebecca Lang
Musik: Florian Hein

Uraufführung am 22. April 2012 im Maxim Gorki Theater, Studio, Berlin